Aus Kakao wurde Schokolade
Bis die Schokolade zu dem verfeinerten Produkt wurde, das wir heute kennen, dauerte es mehrere Jahrhunderte. Sie stammt ursprünglich aus Lateinamerika. Das feuchte, warme Klima dort war ideal für das Gedeihen des empfindlichen Kakaobaums. Die Mayas, die sich im südlichen Mexiko niedergelassen hatten, kreierten um rund 600 nach Christus ein bitteres, stark gewürztes Getränk aus Kakaobohnen. Dieses wurde bei religiösen Ritualen von Priestern, Königen und Adeligen getrunken. Der kostbare Kakao diente zu dieser Zeit aber auch als Zahlungsmittel und wurde den Göttern als Opfergabe dargeboten.
Anfang des 16. Jahrhunderts brachten die spanischen Konquistatoren das „braune Gold“ nach Europa. Als die spanische Prinzessin Anna 1615 mit dem französischen König Ludwig XIII. verheiratet wurde, gelangte das exklusive Getränk nach Frankreich. Von dort verbreitete es sich über die Königshöfe in die vornehmsten Gesellschaften in Europa. Noch bis zum Beginn der industriellen Revolution Mitte des 19. Jahrhunderts blieb der Schokoladegenuss – damals in Form von heisser Trinkschokolade – den Wohlhabenden vorbehalten.
Kurze Geschichte einer Kakaobäuerin
Sadia Alimaiu lebt in Sefwi Boako, einem kleinen Dorf im Westen von Ghana. Sie ist eine der Bäuerinnen, die mit die besten Kakaobohnen zur Herstellung von edler Schokolade liefert. Seit mehreren Jahren bewirtschaftet sie ihre eigene Kakaoplantage, die etwa so gross ist wie drei Fussballfelder. Täglich pflegt sie ihre Bäume, bis die Kakaofrüchte in der Erntezeit von Oktober bis April gepflückt werden können. Anschliessend öffnet Sadia die Früchte, fermentiert die Kakaobohnen zusammen mit dem Fruchtfleisch und lässt die Bohnen schliesslich trocknen, so dass sie ihr einzigartiges Aroma entwickeln können. Dies alles geschieht in Handarbeit und mit tatkräftiger Unterstützung von Familienmitgliedern und Erntehelfern.